Weltgebetstag 2025 - Zusatzmaterial

Das Buch der Psalmen

Das Wort „Psalm“ leitet sich vom griechischen „psalmós“ her und meint ein Lied, das unter Begleitung eines Saiteninstruments gesungen wird. Das hebräische Wort für Psalm ist „tehilla“ und meint „Lobpreis (Gottes)“.
Die Zusammenstellung der einzelnen Psalmen nennt man „Psalter“ oder nach jüdischer Tradition „Buch der Lobpreisungen“ (sefer tehillim), was der griechischen Bezeichnung „Buch der Psalmen“ (biblos psalmon) entspricht. 
Der Psalter umfasst 150 Lieder, Gebete und Gedichte, die nicht nur eine unterschiedliche Herkunft und zeitliche Entstehung aufweisen, sondern Texte mit einer langen Glaubens- und Gebetsgeschichte darstellen. Der Psalter ist daher das Gebets-, Lese- und Lebensbuch Israels, an dem auch die Christen Anteil haben.
Im Unterschied zu den 150 Psalmen der hebräischen Textgrundlage zählt die griechische Übersetzung des Alten Testaments (Septuaginta) 151 Psalmen.

Aufbau

Der Psalter als Psalmenbuch ist ein durchkomponiertes Ganzes. Er beginnt mit einer Eröffnung (Ps 1-2), die als eine Art Leseanweisung für den gesamten Psalter gelten kann. Zusammen mit Ps 146-150, das eine kleine Theologie des Psalmensingens und –betens bietet, bilden Ps 1-2 eine Gesamtrahmung des Psalters.
Die Ps 3-145 lassen sich durch die eingeschobenen Lobpreisformeln in Ps 41,14; 72,18-19; 89,53; 106,48 in fünf „Bücher“ gliedern. Nach jüdischer Tradition gilt daher: So wie Mose Israel die fünf Bücher der Tora (des Gesetzes) gegeben hat, so hat David Israel die fünf Bücher der Psalmen geschenkt. Die Psalmen bilden daher die Antwort Israels auf das in der Tora bezeugte Handeln Gottes.

Entstehung

Der Psalter hat eine lange und komplexe Entstehungsgeschichte. Dabei spielen die verschiedenen Teilsammlungen, die jeweils eine eigene Entstehungsgeschichte und ein eigenes theologisches Profil haben, eine grundlegende Rolle. Im Zusammenhang der Erstellung von Teilsammlungen erhielten die Einzelpsalmen nachträglich Überschriften. Folgende Teilsammlungen sind im Psalter aufgrund der Überschriften zu erkennen:
der Davidpsalter            (Ps 3-41; Ps 51-72; Ps 108-110; Ps 138-145)
der Asafpsalter              (Ps 50; Ps 73-83)
der Korachpsalter          (Ps 42-49; Ps 84-85; Ps 87-88)
der JHWH-König-Psalter  (Ps 93-100)
das sog. Pessach-Hallel   (Ps 113-118)
der Wallfahrtspsalter      (Ps 120-134)
Seine Endgestalt erhielt der Psalter in der zweiten Hälfte des 2. Jh.s v. Chr. In diesem Zusammenhang dürfte auch die Vorstellung von David als Verfasser des Psalters entstanden sein.

Inhalt

Die hebräische Poesie arbeitet mit dem „parallelismus membrorum“ (Parallelität der Glieder). So wird ein Gedanke sprachlich nicht nur durch eine, sondern oft durch zwei oder drei Verszeilen ausgedrückt. Im Unterschied zur begrifflich festen Umgrenzung geht es hier also um eine kreative Entgrenzung, die nicht nur der Komplexität des Lebens entspricht, sondern diese Komplexität aus dem Glauben an den einen und rettenden Gott heraus deutet.
Der Psalter enthält Psalmen mit unterschiedlicher sprachlicher Architektur, entsprechend den Lebens- und Glaubenssituationen des Beters / der Beterin. Man unterscheidet Klagepsalmen, Bittpsalmen, Hymnen / Lobpsalmen, Dankpsalmen, Zionspsalmen, Königspsalmen, Weisheitspsalmen. Trotz dieser unterschiedlichen Gattungen (Textsorten) geht es dem Psalter um einen Grundgedanken, auf den auch die Untergliederung des Psalters in fünf Bücher durch die Lobpreisformeln hinweist: Als Gottesdichtung (Theopoesie) geht es den Psalmen um den Lobpreis Gottes, der nicht nur Grund und Sinn des Lebens ist, sondern durch seinen Segen dieses Leben in seiner Brüchigkeit schützend und rettend begleitet. Mehr ...

Einführung

in das Buch der Psalmen von Erich Zenger

Aufbau des Psalters

Überblick nach Erich Zenger

Bibelarbeit zu Ps 1

Methodische Zugänge

20 wichtigste Bibeltexte

Projektarbeit BiHe 3/10

Über die Sprachkraft der Psalmen

Weitere Materialien

Auslegungen, Bibelarbeiten, Übersetzungen, Grafiken und Arbeitsblätter zu einzelnen biblischen Psalmtexten innerhalb und außerhalb des Psalters.

Auslegungen:
Ps 2, Ps 19Ps 22, Ps 51, Ps 92, Ps 104Ps 110,
 Ps 150, Jes 42,1-25, Eph 1, Mit Psalmen leben

Bibelarbeiten:
Ps 1Ps 8, Ps 33, Ps 103, Ps 104, Ps 111-112, Ps 139,
Psalmen (6 Einheiten) + Kärtchen

Übersetzungen:
Ps 1, Ps 16, Ps 22, Ps 24, Ps 42, Ps 51, Ps 63,
Ps 83, Ps 85, Eph 1, Ps 88, Ps 90, Ps 103, Ps 104, Ps 104 (EÜ),
Ps 104, Ps 122, Ps 125, Ps 126, Ps 128, Ps 132, Ps 136,
Ps 137, Ps 139, Ps 139, Ps 148, Ps 148, Ps 150

Arbeitsblätter:
Ps 8, Ps 23 (Gliederung), Ps 42, Fragen zum Ps 42,
Eph 1, Ps 42-43 (Gliederung), Ps 51 (Gliederung),
Lk 1,46-55, Ps 88, Ps 90, Ps 103 (Übersicht A. Hecht),
Ps 103 (Gliederung), Ps 139

Gegliederte Übersetzungen EÜ:
Ps 8 (markiert), Ps 8, Ps 9, Ps 16, Ps 25, Ps 27, Ps 83

Vorträge:
Ps 18 - Gott führt ins Weite

Liturgie:
Ps 8, Ps 119

Übergeordnete Themen:
Psalmverkettung in Lk 1-2
Einübung ins Gotteslob
Psalmen für Tagzeiten
Gedicht
Musik und Gesang
Passion
Psalmenlieder Gotteslob
Schaubild
Wallfahrt Jerusalem (Übersetzung)
Rachepsalmen
Rachetexte - moderne Zitate
Bezüge im Psalter
Sterbeworte Jesu