Der Brief an Titus

Neben Timotheus war Titus der engste und wichtigste Mitarbeiter des Apostels Paulus. Als Paulus in Konflikt mit der Gemeinde in Korinth geriet, war ihm Titus eine wichtige Stütze.
Nach Tit 1,5 übertrug Paulus Titus die Verantwortung für die Kirche in Kreta. Nach kirchlicher Überlieferung soll Titus bis zu seinem Tod als Bischof der Insel Kreta gewirkt haben.

Aufbau

Der Titusbrief gliedert sich wie folgt:

Tit 1,1-4      (Bekenntnis, Anschrift und Eingangsgruß)
Tit 1,5-9       (Einsetzung geeigneter Vorsteher für die Christengemeinden)
Tit 1,10-16   (Bekämpfung von Irrlehrern)
Tit 2,1-15     (Anweisungen für jüngere und ältere Männer,
                  für Frauen und Sklaven)
Tit 3,1-8       (Pflichten im politischen und zwischenmenschlichen Bereich)
Tit 3,9-11     (erneute Warnung vor Irrlehrern)
Tit 3,12-15    (Grüße und Segenswünsche)

Entstehung

Wie der erste und zweite Timotheusbrief wurde auch der Brief an Titus um das Jahr 100 n. Chr. verfasst.

Inhalt

Die Ausbreitung des christlichen Glaubens ist nicht einfach auf der Insel Kreta. Davon zeugt auch ein Schimpfwort in Tit 1,12: „Alle Kreter sind Lügner, wilde Tiere und faule Bäuche.“ Insofern ist es wichtig, dass die christlichen Gemeinden nicht nur gut organisiert sind, sondern auch von integren Bischöfen und Presbytern geleitet werden.
Ein besonderes Augenmerk richtet der Verfasser auf die missionarische Außenwirkung der christlichen Lebensführung (vgl. Tit 2,1-15). Das Leben der Christen spielt sich vor den Augen der heidnischen Umwelt ab. Durch ihre Lebensweise sollen die Christen ihrer Umgebung zeigen, dass auch sie vom Heilswillen Gottes nicht ausgeschlossen sind.

Pastoralbriefe